Temperatur im Stau/2-T-Öl/AGR/KGE

Wenn du mit den Ford Cougar V6 & R4 Motoren, Getrieben, Abgasanlagen sowie deren Anbauteilen Probleme hast, ist dieser Forums-Abschnitt goldrichtig
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littlejag
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#1

Hallo,
1.
habe jetzt einige Male beobachtet, dass die Temperaturanzeige nach BAB-Fahrt und Erreichen eines Staus zügig ansteigt (nicht bis in den roten Bereich). Die Lüfter laufen, was ja ok ist. Nach einigen Minuten fällt die Temperatur dann zügig wieder auf den Normalwert (etwas links von der Mitte).
Für mich stellt sich das so dar, dass der Thermostat kurzzeitig - bei heissem Motor -schliesst (?) und dann rasch wieder öffnet. Das wäre ja nicht ok, zumal bei Temperaturanstieg auch der Druck im System ansteigt (Banankühler?).
Ähnliches beobachte ich, wenn ich nach normaler Autobahnfahrt ohne Stau von der BAB abfahre.
Diese raschen Temperatursprünge hängen m.E. nicht mit den Lüftern zusammen, die ja vorher schon bei Erreichen des Staus und während der Stauphase laufen und nicht zu solchen sprunghaften Reaktionen führen.
Wasserverlust gibt es nicht, die Heizung bleibt auch warm (Warmluft derzeit nur nach oben). Level im Behälter halte ich auf Minimum und habe den "kälteren" alten Verschlussdeckel (ich glaube Ventilöffnung bei 82° statt 88°) wieder verwendet.
Aber irgendwie machen mich diese Temperatursprünge etwas nervös. Der Konstruktion des Thermostats bzw. seiner Einbaulage traue ich nicht so ganz.
Wie ist das bei anderen Cougars?

Auf DMAX war ein lustiger Bericht über wasserloses Kühlmittel von Evans, das nicht kochen kann (laufender Motor bei offenem Kühlerverschlussdeckel) und deshalb eben keinen Druck im System aufbaut (ein Alkoholgemisch). Verwertbare Erfahrungsberichte habe ich nicht gefunden. We üblich sehr geteilte Meinungen, aber keine Erfahrungsberichte.
Eine Umstellung wird in der Praxis daran scheitern, dass im Kühlkreislauf nur max. 3% altes Kühlwasser verbleiben darf. So trocken bekommt man den Motor natürlich nie. Es soll Service-points geben (wohl nur in UK), die mit speziellen Mitteln und Druckluft so einen Motor trocken bekommen sollen.
Die Idee eines bei hohen Temperaturen weitgehend drucklosen System hat für mich einen gewissen Charme. Aber wie gesagt, es wird an der vorgeschriebenen "Trockenlegung" scheitern.

2.
Ölstandskontrolle nach ca. 1300 km (letzter Ölwechsel): kein Verbrauch und noch fast so klar wie am Anfang.
Führe ich ja auch auf Zugabe von 2-Takt-Öl in homöopathischen Dosen zurück - gleichzeitig zur Verhinderung des chemischen Umbaus von Ethanol (Super95) in Wasser - und nebenbei Korrosionsschutz Tank innen.
Die Meinungen sind ja auch hier wieder geteilt. 2-Takt-Öl ist ja primär als Brenn- und nur am Rand als Schmierstoff konzipiert. Schädliche Auswirkungen, wie behauptet wird, habe ich auch nach vielen Jahren nicht feststellen können.

3.
Nach Abklemmen des AGR habe ich jetzt erstmals gelegentlich und nur sehr kurz beim Start morgens dieses oft zitierte Nebelhorn (fehlt die heisse Luft am Leerlaufregelventil?).

4.

KGE: ist mir noch nichts eingefallen. Da das Motoröl sauber ist, lasse ich es erst mal so, obwohl ich gerne wüßte, was da so rumnebelt und wie der Ölabscheider aussieht.

Grüße
littlejag
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RedCougar
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#2

littlejag hat geschrieben:... Level im Behälter halte ich auf Minimum ...
Es wundert mich ein bissel, dass dann deine Kühlmittelstandsleuchte noch nicht gemeckert hat. Normalerweise meldet die sich seeehr schnell, wenn der Stand nicht auf Maximum ist. Da reicht meist schon eine klitzekleine Schräglage des Cougars aus, damit die Leuchte angeht, z.B. leicht abschüssiges Parken.
... habe den "kälteren" alten Verschlussdeckel (ich glaube Ventilöffnung bei 82° statt 88°) wieder verwendet...
Ich wusste gar nicht, dass es da überhaupt zwei verschiedene Deckel gibt. Man lernt halt nie aus 8)
... und nebenbei Korrosionsschutz Tank innen ...
Ich dachte bisher, der Tank sei aus Kunststoff ... :roll:
... Nach Abklemmen des AGR habe ich jetzt erstmals gelegentlich und nur sehr kurz beim Start morgens dieses oft zitierte Nebelhorn (fehlt die heisse Luft am Leerlaufregelventil?)...
Das muss Zufall sein. Das Nebelhornsyndrom gibt es aufgrund einer nicht mehr korrekt arbeitenden Feder im Inneren des LLRV. Dadurch entsteht eine Resonanz in den Luftkanälen, die sich eben in Form dieses Nebelhorngeräusches äußert.
Bitte stellt eure Fragen zu technischen Problemen im Forum und nicht per PN. Danke!
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littlejag
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#3

Hi,

ja , das Meckern der Warnlampe erinnere ich noch; da hatte ich immer minimal nachgekippt. Aber das war vor der grossen Wasser-OP.
Die Warnlampe funktioniert (Zündung an), erlischt dann aber gleich. Einen technischen Zusammenhang sehe ich auch nicht (evtl. hatte er vorher doch einen gewissen Verlust über den Verschlussdeckel (Wasserdampf) und jetzt nicht mehr. Oder die Markierungen sind falsch berechnet.).

Ich wusste nicht, dass der Cougar einen Kunststofftank hat (wäre mein "erster" aus Kunststoff).

AGR/Nebelhorn kann tatsächlich Zufall sein,obwohl Leerlaufsystem und Ansaugtrakt in einem Zusammenhang stehen. Am besten mal eine Statistik: wer hat Nebelhorn mit oder ohne AGR. Wenn's dann nur die ohne AGR sind, kommt man weiter.

Grüße
Axel
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RedCougar
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#4

Ich z. B. hatte das Nebelhorn lange vor dem AGR-Ventil.

Wenn ich mir die Beiträge im Cougar-Abschnitt des Fordboard's so dazu anchaue, kann ich auch beim besten Willen keine Zusammenhänge zwischen den beiden Problematiken erkennen ... und beides sind wohl - vom IMRC mal abgesehen - die am häufigsten besprochenen Probleme.
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gerhard11

#5

Hallo Axel,
Es ist durchaus normal, dass ein Motor, der im stehen läuft wärmer wird als während der Fahrt. Das hängt mit dem fehlenden Fahrtwind zusammen. Zudem, die Wasserpumpe vom Cougar fördert erst ab ca 2000 rpm eine geeignete Menge. Erfahrene Cougaristi können dies auch anhand der Heizung bestätigen.
Kühlmittel von Evans, die Wirkung sei mal dahingestellt, interessant ist aber, dass das Zeug für verschiedene Typen trotzdem immer das gleiche kostet. Unabhängig davon, der Deckel, den du ansprichst, am Ausgleichsbehälter, hat nur ein Überdruckventil und ist thermisch NICHT abgesichert. Wie auch, wenn da nie Wasser rankommt im Gegensatz zum Thermostat.

Ölverbrauch, JEDER Motor verbraucht eine gewisse Menge Öl, die an der Zylinderwand während der Verbrennung mitverbrannt wird, ganz besonders in der kalten Phase. Kein Ölverbrauch heißt, du hast Kraftstoff, sprich Benzin im Öl. Kurzstrecken und dergleichen. Das hat nix mit 2T Öl zu tun.

Kunststofftanks sind schon seit Jahrzehnten im Einsatz, durch die einfach herzustellende Geometrie sind große Volumen einfach zu realisieren, die in Blechtechnik nur sehr teuer bis unmöglich herzustellen wären. Und Kunststoff ist erheblich billiger.

Nochmals zur Erklärung. In der Drosselklappe ist ein kleines Loch, durch das die Mindestmenge an Luft gesaugt wird. Das LLRV ist wie ein Bypass, das die zusätzlich nötige Luftmenge für die Leerlaufdrehzahl regelt, beginnend vor der Drosselklappe, endet nach der Drosselklappe, sprich in der Ansaugbrücke. Somit gibt's da auch keine heiße Luft oder Abgase in dem Bereich, für diese Funktion.
Das AGR im Gegensatz dazu, macht im Teillastbereich abhängig von der Motorlast mehr oder weniger auf und mischt Abgas zur Ansaugluft dazu um die Abgaswerte positiv zu beeinflussen.
Schau dir die 2 Systeme erst mal genau an.
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